Bei dem belgischen Moules frites Rezept handelt es sich um eine interessante Kombination aus gekochten Miesmuscheln und frittierten Pommes. Irgendwie klingt das komisch. Eine so köstliche Delikatesse wie Miesmuscheln serviert man doch nicht mit einem einfachen Fast-Food wie Pommes! Passt das überhaupt zusammen? Nun, das ist eine Frage die man keinem Belgier stellen sollte. Dieser würde einen vermutlich nur ungläubig anschauen und mit dem Kopf schütteln. Klar passt das zusammen. Und wie!
Moules frites sind ein belgisches Nationalgericht und nicht nur in Belgien, sondern auch in Nordfrankreich sehr beliebt. Besonders auf dem alljährlich stattfindenden Braderie de Lille, dem größten Trödelmarkt Europas mit über 2 Millionen Besuchern in Lille, haben Moules frites eine lange Tradition. So konkurrieren die Verkäufer beispielsweise darum, wer den höchsten Stapel an Muschelschalen vorweisen kann und auch ds Gewicht wird gewogen. Der Rekord stammt aus dem Jahr 2009, als sage und schreibe …
500 Tonnen Miesmuscheln und 300 Tonnen Pommes verkauft wurden!
Hochgerechnet würde das heißen, dass jeder Besucher im Schnitt ein halbes Kilo Miesmuscheln verzehrt hat. Fakten lügen ja bekanntlich nicht, also kann das ja nur lecker sein! Also, probiers mal aus! Dazu präsentiere ich dir hier gerne das originale Moules frites Rezept. Miesmuscheln mit Pommes Frites, ganz so wie in Belgien. Oder in Nordfrankreich, ganz wie Du willst.
Das Moules frites Rezept ist im Grunde genommen sehr einfach. In Belgien verwendet man Miesmuscheln aus der Zeeland, wo die Miesmuscheln in Hänge- und Bodenkulturen an den Regionen Oosterschelde und Wattenmeer gezüchtet werden.
Sie sind kalorienarm, enthalten dafür sehr viel Eiweiß und sind an Mineralien, Kalkstein, Phosphor und Vitaminen. In Zeeland werden jährlich über 57 Millionen Kilo Miesmuscheln alleine schon für den belgischen Markt gezüchtet.
Zutaten für die Miesmuscheln:
- 1 kg Miesmuscheln
- 1/2 Stange Sellerie, fein geschnitten
- 1/2 Lauch, in dünne Scheiben geschnitten
- 150 ml Weißwein
- 1 große Zwiebel, in dünne Scheiben geschnitten
- 1 Schalotte, in dünne Scheiben geschnitten
- 2 kleine Zweige Thymian
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Esslöffel Butter
- Frisch gemahlener Pfeffer
Zutaten für die Pommes Frites:
- 500 g mehlig kochende Kartoffeln (In Belgien ist die Bintje die am häufigsten verwendete Kartoffelsorte für belgische Pommes)
- 2 kg Rinderfett (echte belgische Pommes werden ausschließlich in Rindernierenfett frittiert)
- Salz nach Geschmack
Moules frites Rezept: Schritt für Schritt
- Sortiere und reinige die Muscheln zunächst. Sollten Muscheln mit (an)gebrochener Schale darunter sein, solltest Du diese entsorgen.
- Schmelze die Butter in einem ausreichend großen Topf und dünste das fein geschnittene Gemüse bei mittlerer Hitze etwas an, würze es mit Thymian und frisch gemörsertem Pfeffer und gebe das Lorbeerblatt hinzu.
- Nachdem Du das Gemüse leicht angeschwitzt hast, gibst Du die Muscheln dazu und setzt den Deckel drauf.
- Schüttele den Topf gelegentlich hin und her, damit sich die Muscheln öffnen und aromatisieren.
- Zum Schluss den Weißwein hinzugeben und einige Minuten weiterkochen. Die Muscheln sind gar, sobald sie sich öffnen. Diejenigen, die sich nicht öffnen, sollten nicht verzehrt werden.
Belgische Pommes richtig zubereiten
Ganz egal welches Gericht Du zubereitest, ohne gute Zutaten kriegst Du auch kein gutes Ergebnis hin. Und diese Weisheit gilt insbesondere für belgische Pommes.
Für echte belgische Pommes wird in Belgien hauptsächlich eine Kartoffelsorte Namens “Bintje” mit einer gelben Schalenfarbe und einer großen Knollengröße verwendet. Als Kochtyp ist die Bintje Kartoffel zwischen “mehlig kochend” und “vorwiegend festkochend” einzuordnen.
Belgien gilt seit je her als das Mutterland der Pommes Frites und dort wurden sie vor über 350 Jahren auch erfunden. Pommes Frites sind in Belgien keineswegs ein Fast-Food, sondern ein Gericht mit Tradition.
Wer in Belgien Pommes bestellt, hat nicht nur die Wahl zwischen Ketchup und Mayo, sondern kann aus bis zu 20 verschiedenen Saucen wählen. Eine weitere Besonderheit der belgischen Pommes ist es, dass die Kartoffelstäbchen zwei Mal frittiert werden – und zwar ausschließlich in Rindernierenfett. Und das funktioniert so:
- Schäle die Kartoffeln und schneide sie in von ca. 2 cm Dicke. Schneide dann aus den Scheiben Stäbchen.
- Lege die Stäbchen anschließend in eine Schüssel mit kaltem Wasser, damit sie etwas Stärke verlieren und trockne sie anschließend gut ab.
- Erhitze das Rindernierenfett in der Fritöse auf eine Temperatur von exakt 140°. Die Temperatur sinkt ab, nachdem Du die Pommes hinzugefügt hast und es ist wichtig, dass sie schnell wieder ansteigt. Tue also nicht zu viele Pommes aufeinmal hinein.
- Frittiere die Pommes zunächst 6 Minuten lang. Lass sie anschließend abtropfen und abkühlen.
- Für den zweiten Frittiervorgang erhitzt Du das Rindernierenfett auf eine Temperatur von 180° und frittiere die vorgegarten Pommes ein zweites Mal für einige Minuten, bis sie eine leicht goldbraune Farbe angenommen haben. Die Pommes sind gut, wenn sie oben schwimmen. Durch das zweimalige Frittieren werden die Pommes Frites besonders knusprig.
Tipp: Beginne mit dem zweiten Frittiergang, wenn sich die Miesmuscheln zu öffnen beginnen. So kannst Du beides zeitgleich temperiert servieren. Die Muscheln werden in der Regel in einem Topf serviert und am Tisch geteilt. Die Pommes werden separat serviert, um zu verhindern, dass sie in den Kochsäften der Muscheln aufweichen. Zu Moules frites genießt man in der Regel ein kühles Bier oder einen trockenen Weißwein.
Guten Appetit!
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